Sommer 2018 – das Abenteuer beginnt

Wir haben uns entschieden, der Großstadt den Rücken zu kehren. Wir hatten uns schon länger im Umland umgesehen, ohne Zeitdruck – und sind eines morgens über den Thierbachshof gestolpert. Da die Vorbesitzerin erkrankt war, lag der Hof einige Jahre brach. So haben wir ihn ein wenig verwildert und verwunschen übernommen und im Sommer erstmal die fast mannshohe Wiese gemäht und die alten Obstbäume freigelegt. Das Gemäuer war in weiten Teilen unter 1m dicken Knöterich, Efeu und anderen Ranken verschwunden. Eine Machete wäre ernsthaft hilfreich gewesen!

Aus „essbarer“ Sicht sind wir schon zu Beginn reich beschenkt: Linde(nblüten), jede Menge (Un-)Kräuter wie Dost, Löwenzahn, Sauerampfer, Giersch, Gundermann, Knoblauchsrauke, Taubnessel, Postelein, Rosen, Taglilien, Schafgarbe oder Spitzwegerich, dazu wachsen Traubenkirsche, Holunder, Quitten, Blutpflaume uva. an unterschiedlichsten Stellen. Paradiesisch! Die beiden uralten Apfelbäume haben gut getragen; Die Masse der gut 100kg Äpfel haben wir zu Saft mosten lassen, und die Zwetschgen haben wochenlang Blechkuchen geliefert. Wichtigste Anschaffung war ein großer Tiefkühlschrank, so sind einige halbe Bleche noch für den Winter auf Lager.

Zuletzt haben wir vier riesige Bäume gefällt, die nicht mehr gesund waren oder das Gebäude gefährdet haben. Der Baumkletterer meinte, die obersten Meter waren zum Teil bereits völlig morsch. Kurz darauf kam der erste Herbststurm und wir waren heilfroh über unser Timing.